Zusammenfassung der Ergebnisse
Wie schon
beschrieben lasen sich die Ergebnisse des Fragebogens verschiedenen Kategorien
zuordnen. Die Beschreibung der Ergebnisse orientiert sich an diesen Kategorien.
Generelle
Zufriedenheit mit dem politischen System (Frage 1 und 3)
Die Frage, ob
die heutige Jugend mit unserem jetzigen politischen System zufrieden ist, wurde
durch die Fragen 1 und 3 genauer untersucht. Generell ist eine überwiegende
Akzeptanz bezüglich unseres politischen Systems zu erkennen. Jedoch sollte man
die Minderheit, die sich auf 6 % aller Befragten beläuft und eine absolute
Unzufriedenheit aufweißt, nicht außer Acht lassen. Die nicht-oder nicht so sehr
Zufriedenen setzen sich immerhin zu 36% zusammen. 10% der Befragten gaben an,
dass sie gar kein Interesse an unser politisches System haben. Wenn man die
getrennte Auswertung nach Geschlecht genauer betrachtet, fällt sofort der große
Unterschied bei der Akzeptanz unseres politischen Systems ins Auge. 17% der
männlichen Befragten sind zufrieden, bei den weiblichen Befragten sind es 53%.
Die bei uns
herrschende Staatsform Demokratie wird zu 92 % aller Befragten als die richtige
Staatsform anerkannt.
Bewertung der aktuellen Politik (Fragen 2,4,6,13 und 15)
In unserer Umfrage ging es neben den anderen Kategorien um
die Frage, wie die Jugendlichen die aktuelle Politik bewerten. Weiterhin wurden
die Schüler zu ihrem Wahlinteresse befragt.
Bei Frage 2
gaben die Befragten Noten für den Einsatz der Politik für die Jugend.
Die Ergebnisse lassen keine überwiegende Unzufriedenheit
erkennen,
sondern bewegen sich im Bereich zwischen den Noten 3 und 4.
Frage 4
beschäftigte sich mit dem Einkommen der Abgeordneten, wobei 86 % der
Meinung waren, dass sie zu viel verdienen. Bei der
Einschätzung des Monatsgehalts eines Bundestagsabgeordneten in Frage 15, lagen die Schätzungen
größtenteils zwischen 4000€ und 10000€, nahe des tatsächlichen Betrages von
7000€.
Die Ergebnisse der Frage
6 zeigten, dass sich im Falle einer Bundestagswahl die Mehrheit
für die Parteien CDU (30%) und SPD (35%) entscheiden würde.
Danach folgten Grüne(12%), FDP(6%) und
schließlich die NPD (4%). Der Anteil der Enthaltungen ist mit 12% erschreckend
hoch.
Die jetzige Regierung bekam von der Mehrheit der Schüler und
Schülerinnen die Schulnote 3,
was sich aus den Ergebnissen der Frage 13 erschließen lässt.
Interesse an Politik (Fragen 5, 7 und 12)
Eine weitere Kategorie unseres Fragebogens befasste sich
mit dem Thema „ Interesse an Politik“, der wir folgende Fragen zugeordnet
haben: 5,7,12,16 ( siehe Fragebogen).
Die Fragen beschäftigen sich mit der eigenen Einstufung des politischen
Interesses, des täglichen Zeitaufwandes für Politik, der Frage nach einer
Mitgliedschaft in einer politischen Organisation und das der eigenen Meinung
nach bestgeeignete Wahlalter. Es folgen zusammengefasst die wichtigsten
Ergebnisse der 4 Fragen:
Frage 5: Insgesamt kann man
sagen, dass nur 9% ein starkes Interesse vorzeigen. Immerhin 50% haben etwas
Interesse, wogegen 41% wenig oder sogar kein Interesse haben! Im Vergleich
zwischen Jungen und Mädchen kann man sagen, dass das Interesse bei den Jungen
deutlich höher ist. Fast 5 mal so viele Jungen wie Mädchen haben starkes
politisches Interesse ( J.:14% vs. M.: 3%).Auch auffallend ist die Tatsache,
dass fast doppelt so viele Mädchen wie Jungen wenig Interesse an der Politik
haben. Im Bezug auf das Alter kann man erwähnen, dass das politische Interesse
mit zunehmendem Alter steigt. Mit 14 Jahren liegt das starke Interesse bei 5%
wogegen es mit 18 Jahren schon bei 18% liegt. Die Kategorie „etwas bis wenig Interesse“
bleibt weitestgehend konstant bei ca.
50% wobei es auch kleinere Abweichungen gibt.
Frage 7: Bei 417 Befragten
beschäftigen sich allein ca. die Hälfte (207) 10 Minuten täglich mit Politik.
Der Durchschnitt liegt bei 13,75 Minuten. Mit zunehmender Zeit sinkt die
Personenzahl, bei 120 Minuten beträgt sie nur 1 Person.
Frage 12: Mit zunehmendem Alter
steigt die Häufigkeit der Mitgliedschaften in einer politischen Organisation.
Die 14-jährigen Jugendlichen befinden sich in keiner politischen Organisation,
während mit 18 bereits 30% Mitglieder in einer politischen Organisation sind.
Von denen, die in einer politischen Organisation sind, befinden sich fast alle
in der JU/CDU bis auf eine Ausnahme, die sich in der Organisation „ Grauer
Panter“ befindet. Im Bezug auf das Geschlecht sind keine großen Abweichungen
festzustellen. Lediglich, dass sich mehr männliche Befragte in einer
politischen Organisation befinden, jedoch auch mehr männliche Personen befragt
wurden.
Wissen der Jugendlichen über Politik (Fragen
8, 9, 10 und 11)
In diesem Teil der Umfrage wurde
das Grundwissen der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren überprüft. Als
Fragen wählten wir keine „Expertenfragen“, sondern Fragen, die auch mit wenig
politischem Interesse beantwortet werden konnten. Diese waren:
Frage 8: Wie heißt der
Ministerpräsident von NRW?
Frage 9: Wer ist das deutsche
Staatsoberhaupt?
Frage 10: Welche Parteien bilden
die große Koalition im Bundestag?
Frage 11: Wie viele Stimmen kann
man als Wähler bei einer Bundestagswahl abgeben?
Zu Frage 8: 77% der befragten
Jugendlichen haben auf die Frage richtig geantwortet. Bei der
altersspezifischen Auswertung kann man deutlich erkennen, dass das Wissen der
Jugendlichen mit zunehmendem Alter steigt. Bei Jungen und Mädchen verteilten
sich lediglich die falschen Antworten unterschiedlich.
Zu Frage 9: Die Frage zielte
darauf ab, dass viele den Unterschied zwischen Bundeskanzlerin und dem
Staatsoberhaupt nicht kennen. Das Ergebnis entspricht teilweise den
Erwartungen. 47% der Befragten hielten Angela Merkel für das deutsche
Staatsoberhaupt und im Gegensatz dazu antworteten 52% richtig mit Horst Köhler.
Bei den geschlechtsspezifischen Auswertungen zeigte sich, dass die Jungen etwas
häufiger die richtigen Antworten gegeben haben. Auch bei dieser Frage wird
deutlich, dass mit steigendem Alter auch die Häufigkeit der richtigen Antworten
gestiegen ist.
Zu Frage 10: Bei dieser Frage
zeigte sich sehr deutlich, dass das Wissen der Jugendlichen zwischen 14 und 18
Jahren relativ ausgeprägt ist, denn 91% antworteten richtig. Altersspezifisch
kann man sehen, dass 10% der 18jährigen häufiger richtig antworteten, als die
14jährigen. Auch hier erkennt man wieder, dass die Jungen über mehr politisches
Wissen verfügen.
Zu Frage 11: Bei dieser offenen Frage
wurden insgesamt 3 verschiedene Antworten gegeben, 1 Stimme, 2 Stimmen und 3
Stimmen, wobei nur 1% der befragten Jugendlichen 3 Stimmen als Antwort gaben.
60% antworteten richtig mit 2 Stimmen. Geschlechtsspezifisch sieht man, dass
bei den Jungen 15% mehr richtig antworteten, als bei den Mädchen. Bezüglich des
Alters erkennt man, dass 95% der 18jährigen Jugendlichen richtig mit 2 Stimmen
antworteten und im Gegensatz dazu nur 49% der 14jährigen die richtige Antwort
wussten.
Insgesamt fällt auf, dass das
Wissen der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren teilweise gut ausgeprägt ist.
Durch die altersspezifischen Auswertungen wird deutlich, dass sich das
politische Wissen mit zunehmendem Alter weiter entwickelt und auch
geschlechtsspezifisch zeigt sich ein Unterschied, da die Jungen bei allen
Wissensfragen besser abschnitten.
Reformvorstellungen
der Jugendlichen (Fragen 16 und 17)
Einer weiteren Kategorie gehören
Frage 16 und 17 an. Sie stellen die Reformvorstellungen der Jugendlichen dar.
Mit diesen Fragen wollten wir
herausfinden, was die Jugendlichen in der Politik ändern würden bzw. ob sie mit
den bestehenden Regeln zufrieden sind.
Frage 16 befasste sich mit dem
Wahlalter. Hier fällt besonders auf, dass ca. 60 % aller Antworten mit dem
momentanen Wahlalter übereinstimmen. 30% der Jugendlichen hielten es jedoch für
angemessen schon mit 16 Jahren wählen zu dürfen.
Bei der Auswertung hinsichtlich
des Geschlechts war bei den Jungen eine deutliche Tendenz dahin zu erkennen,
erst mit einem höheren Alter wählen gehen zu dürfen. Die Mädchen tendierten
hingegen eher zu einem geringeren Alter.
Bei der Aufteilung aufsteigend
nach dem Alter steigt auch die Zufriedenheit mit 18 wählen zu dürfen.
Frage 17 überprüfte die
Verbesserungsvorschläge der Jugendlichen in der Politik. Es zeigte, dass die
überwiegende Mehrheit die wirklichen Probleme in Deutschland erkannt, und somit
auch diesbezügliche Antworten gegeben wurden. Hierzu zählten beispielsweise die
Senkung der Arbeitslosigkeit, mehr Einsetzung für die Jugend und die Senkung
der Steuern.